Viel Glück und zwei PR-Desaster

24.06.2021, 12:52 Uhr
Mit dem Maskottchen der EM, Sillzy, in München.
Mit dem Maskottchen der EM, Sillzy, in München.

Deutschland steht im Achtelfinale der Europameisterschaft gegen England. Soweit die knappe Zusammenfassung der schwierigen Vorrundengruppe gegen Frankreich, Portugal und Ungarn. Für uns Volunteers in München waren diese drei Spiele aber noch viel mehr. Und vor allem eins, ein tolles Gemeinschaftserlebnis. Denn davon lebt die Arbeit der ehrenamtlichen Volunteers. Vom Gemeinschaftsgefühl, dem kennenlernen neuer Menschen, dem Wiedertreffen von Freunden und Bekannten, nicht zuletzt von dem gemeinsamen Ziel ein unvergessliches Erlebnis für Besucher und Akteure zu organisieren.

Und ich bin mir sicher, dass ist uns bisher gelungen. Gestern gegen Ungarn waren es vor allem die kleinen Dinge, die zu einem guten Abend beigetragen haben. Ich war mit Sandra und Sandra für die Fotografen-Bibs zuständig. Das sind die Leibchen die die Fotografen tragen. Außerdem bekommen Sie auch für ihre zusätzlichen Kameras und Objektive Markierungen damit nichts durcheinander gerät. Gestern haben wir aber auch Regenponchos für die Feldfotografen herausgegeben. Spätestens kurz vor dem Anpfiff ein gern genommener Schutz vor den Regenmassen. Die Dankbarkeit war groß. In der Pause halfen wir mit Tüchern aus, um das technische Equipment wieder „trocken zu legen“. Nach dem Spiel haben wir dafür viele Worte des Dankes bekommen.

Apropos Regen, es hat gestern in München teilweise geschüttet wie aus Eimern. Gerade die Nordkurve, auf der viele deutsche Fans saßen, wurde nass. Der Wind peitschte den Regen in diese Richtung. Das tat der Stimmung aber wenig Abbruch. Nur ganz kurz schien, nach dem 1:2 die Stimmung zu kippen. Als erste Pfiffe laut wurden, drehte sich Kapitän Manuel Neuer kurz um, klatschte zwei Mal in die Hände und schon war die Stimmung wieder besser.

Apropos Regen zwei: Regen und Sonne können einen Regenbogen ergeben. Und der stand gestern mit seinen Farben im Mittelpunkt vieler Gespräche. Die UEFA hatte sich mit dem Verbot der Stadionbeleuchtung nicht viele Freunde gemacht. Vor dem Stadion wurden bunte Fähnchen und Masken verteilt. Viele Fans setzten damit ein großartiges Zeichen für mehr Toleranz. Übrigens, am Mittwoch wurden deutlich mehr Masken getragen als zuvor.

Was bleibt noch? Für mich als studierter Kommunikationswissenschaftler zwei tolle Beispiele, wie öffentliche Aktionen schnell zum PR-Desaster werden können. Greenpeace und die UEFA haben gezeigt, wie wichtig eine gute Planung ist, damit man nicht im Shit-Storm endet.

Jetzt sind erstmal ein paar Tage Pause. Und dann wartet das Viertelfinale in München am 2. Juli. Mögliche Mannschaften die dort antreten müssen: Kroatien und Spanien oder Italien und Österreich. Ich lasse mich überraschen, vor allem freu ich mich darauf.