Mitte März dieses Jahres ist in manchen Kommunen Deutschlands wundersames geschehen. Innerhalb von kürzester Zeit wurden zahlreiche Homeoffices eingeführt und die kommunale Arbeit „nach Hause“ verlegt. Gleichzeitig wurden Behörden geschlossen und waren nur noch telefonisch oder per E-Mail erreichbar. Eine Digitalisierung aus der Not heraus geboren.
Diesen Zahlen stehen Aussagen der Bayerischen Staatsministerin für Digitales Judith Gerlach gegenüber. „Die Digitalisierung der Verwaltung ist eine der zentralen Aufgaben der kommenden Jahre […] Die Zukunft der Verwaltung ist Digital!“ (www.stmd.bayern.de 14.6.20 8.55 Uhr). Gleichzeitig sollen laut Onlinezugangsgesetz (OZG) bis Ende 2022 6000 Verwaltungsleistungen in 575 Leistungsbündeln online verfügbar sein. In Bayern sollen bis Ende 2020 die 55 wichtigsten Verwaltungsleistungen zur Verfügung stehen. Im Februar waren es 28, 20 waren in Bearbeitung (laut Bericht aus der Kabinettssitzung vom 11. Februar 2020).
Kommunen brauchen also Unterstützung und Anreize, um sich zu Digitalisieren. Dazu ist ein Blick auf gute Praxisbeispiele notwendig. Das eine Digitalisierung schnell an Dynamik gewinnen kann, haben wir alle im Rahmen der Corona-Krise erlebt. Nun heißt es zu schauen, wie Digitalisierung in der täglichen Verwaltungsarbeit ihren Mehrwert erreichen kann. Dafür müssen Verwaltungen die Vorteile der Digitalisierung erkennen und sich auf den Weg machen. Gleichzeitig kann durch die Digitalisierung dem Bürger der Kontakt zur Verwaltung vereinfacht werden. Er muss nicht mehr für jeden Antrag zum Rathaus oder aufs Amt. Ein Anfang ist in Bayern mit dem Programm „Bayernportal“ gemacht. Dieses steht den Kommunen zur Verfügung. Allerdings muss es noch bekannter gemacht werden.
Machen wir uns also auf den Weg und gestalten die Verwaltungen digital. Zur Vereinfachung von Verwaltungsprozessen, zur besseren Kundenfreundlichkeit und für mehr Arbeitnehmerfreundlichkeit. Der Weg und die Anstrengung lohnen sich.